Universität KonstanzExzellenzcluster „Kulturelle Grundlagen von Integration“

Neuerscheinung: Transit Deutschland. Herausgegeben von Deniz Göktürk, David Gramling, Anton Kaes, Andreas Langenohl

14. März 2011

Buchcover

Debatten zu Nation und Migration, Konstanz: Konstanz University Press, 2011.
Zitation

Mit Transit Deutschland erscheint erstmals eine Dokumentation, die den Wandel Deutschlands zu einer multiethnischen Gesellschaft nachvollziehbar macht – von der Ankunft der ersten Gastarbeiter bis zur Gegenwart. Migration hat die Geschichte der Bundesrepublik maßgeblich geprägt. Obgleich sich Deutschland offiziell bis zum Zuwanderungsgesetz von 2005 dagegen verwehrte, als Einwanderungsland zu gelten, war der Ruf nach besserer Integration von Migranten bereits in den 1970er Jahren zu hören. Die Anwerbung ausländischer Arbeitskräfte in Westdeutschland oder die Völkerfreundschaft in der DDR waren ebenso umstritten wie Asyl und Fremdenhass, Staatbürgerschaft und Doppelpass, Multikulti und Leitkultur, Mehrsprachigkeit und Repräsentation, Religion und Säkularismus.
Transit Deutschland erschließt das Archiv der Kontroversen in rund 250 ausgewählten Originaldokumenten und 13 Illustrationen aus Zeitungen und Zeitschriften, Gesetzestexten und politischen Reden, Radiosendungen und Popsongs – thematisch strukturiert in 11 Kapiteln. Beispiele aus Literatur und Film schärfen den Blick für die Inszenierung von Identitäten in einer zunehmend vernetzten Welt. Die Dokumentation zeigt deutlich, dass Migration von Anfang auch ein europäisches Projekt mit globalen Implikationen war, wenngleich die Debatte um Integration heute verengt im nationalen Rahmen geführt wird. (Verlag)

Diese dokumentierte Geschichte der Einwanderung und kulturellen Heterogenität […] veranschaulicht auf eindrucksvolle Weise die zahlreichen Konflikt- und Entwicklungslinien in den Diskursen über Zugehörigkeit und das politisch-kulturelle Selbstverständnis. (Andreas Eis, Portal für Politikwissenschaft)

Die versammelten Dokumente […] sind spannender Lesestoff und spiegeln eindrücklich das Selbstverständnis eines Landes wider, das sich im Diskurs um zu- beziehungsweise eingewanderte Migranten seit Jahrzehnten um eine Profilierung des nationalen Eigenen bemüht. (Anna-Lena Scholz, Tagespiegel, 21. Juli 2011)

Die Dokumentensammlung […] bietet eine umfang- und abwechslungsreiche Fundgrube an Quellen zur deutschen Migrationsgeschichte seit 1955, die sich zur Verwendung in der schulischen und universitären Lehre ebenso eignet wie zum individuellen „Schmökern“ und eine Vielzahl von Gedanken- und Diskussionsanstößen bereit hält. (Marcel Berlinghoff, H-Soz-u-Kult, 10. Oktober 2011)

Das Buch ist ein Ergebnis des Multicultural Germany Project an der University of California, Berkeley.

Prof. Dr. Deniz Göktürk ist derzeit Kollegiatin des Kulturwissenschaftlichen Kollegs Konstanz und forscht hier anhand von künstlerischen und populären Medien zu Fragen von Mobilität/Immobilität und Räumen/Plätzen.

Prof. Dr. Andreas Langenohl ist Professor für Soziologie an der Justus-Liebig-Universität Gießen. Von 2007 bis 2010 war er Leiter der Forschungsgruppe „Idiome der Gesellschaftsanalyse“ am Exzellenzcluster „Kulturelle Grundlagen von Integration“.